Konzeption des Stadtteilprojektes FIPS
FIPS ist der Name des Projektes zur stadtteilnahen Betreuung von behinderten und nicht behinderten Kindern und ihren Familien in Mümmelmannsberg.
Definition Behinderung
Der Begriff “Behinderung” muss als sehr weitläufig angesehen werden. Die inhaltliche Bedeutung des Begriffes, nach der auch FIPS arbeitet, ist folgendermaßen zu definieren.
“Als `behindert´ gelten Personen, die infolge einer Schädigung in ihren körperlichen, geistigen und seelischen Funktionen soweit beeinträchtigt sind, dass ihre alltäglichen Lebensverrichtungen oder ihr Leben in der Gesellschaft erschwert werden” (nach BLEIDICK, Handbuch der Sonderpädagogik, 1999).
Mit eingeschlossen sind sowohl Menschen mit körperlicher und geistiger Behinderung, als auch Menschen mit emotionalen, sozialen, motorischen und kognitiven Verhaltensauffälligkeiten. Berücksichtigt werden auch die Ursachen bzw. Ursprünge jeglicher Art von Behinderung, ob angeboren oder erworben.
Zielgruppen
Kinder
Zur Zielgruppe von FIPS gehören Kinder im Alter von 5 – 14 Jahren mit körperlicher, geistiger und seelischer Behinderung. Hierzu zählen:
- Kinder mit Wahrnehmungsstörungen
- Kinder mit Koordinationsstörungen
- Motorisch beeinträchtigte Kinder
- Unruhige und überaktive Kinder
- Ängstliche und gehemmte Kinder
- Kinder mit massiven Problemen im Sozialverhalten
- Kinder mit Aufmerksamkeits- und Konzentrationsschwächen
- Kinder mit Problemen in der Sprachentwicklung
Eltern
Auch die Eltern dieser Kinder gehören zur Zielgruppe von FIPS, da ohne Unterstützung und Mitarbeit der Eltern eine erfolgversprechende Arbeit mit den Kindern nicht möglich ist. Außerdem bestehen zwei Gesprächsgruppen für Mütter/Eltern mit behinderten Kindern.
Institutionen im Stadtteil
Es besteht auch ein enger Kontakt zu den MitarbeiterInnen der pädagogischen Einrichtungen des Stadtteils. Hierzu zählen die Elternschule, die Kitas, die Grundschulen, die Stadtteilschule, der ASD, Laß 1000 Steine rollen und der Bauspielplatz. Ein enger Kontakt und Austausch mit den PädagogInnen ist wichtig um ihnen Hilfen im Umgang mit Behinderung anzubieten und sie für das Thema Behinderung zu sensibilisieren.
Angebote
Einzelhilfe: Kinder mit erheblichen Auffälligkeiten als Hinderungsgrund für eine erfolgsversprechende Gruppenarbeit.
Verbindliche Gruppen: mehrere psychomotorische Gruppen in Zusammenarbeit mit Schulen und Kitas des Stadtteils
Yolli-Gruppe: eine Gruppe für übergewichtige Mädchen in Zusammenarbeit mit der Elternschule und der Hamburger Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung.
Offene Gruppen: hierzu zählen Gruppen mit psychomotorischen Angeboten nach Alterstufen gestaffelt, die Aktive Pause in Zusammenarbeit mit der Stadtteilschule Mümmelmannsberg , die 14tägige Mümmelmannsberger-Spiel-Sport-Aktion, das Familien- Inliner fahren einmal im Monat,
Psychomotorik als methodischer Ansatz
Den methodischen Ansatz von FIPS bildet die Psychomotorik. Das Wort drückt die enge Beziehung zwischen dem Geistig-Seelischen und dem Körperlich-Motorischen aus. Grundlage der Psychomotorik ist die Annahme, dass Kinder über Bewegungs- und Wahrnehmungserfahrungen und -erlebnissen ihre Persönlichkeit ausbilden und handlungsfähig werden.
Die motorische Entwicklung und die Entwicklung der emotionalen, geistigen und sozialen Fähigkeiten sind, insbesondere im Kleinkind- und Vorschulalter, sind stark voneinander abhängig. Motorik darf also nicht isoliert, sondern in der Einheit von Erleben, Denken, Fühlen und Handeln gesehen werden.
Entwicklungs- bzw. Bewegungsauffälligkeiten betreffen die ganze Persönlichkeit und wirken sich oft auch auf die emotionale Befindlichkeit und das Sozialverhalten des Kindes aus.
FIPS setzt an diesem Punkt an und bietet Unterstützung und Beratung für Kinder und ihre Familien.